Schnelles Internet für alle - Haben sie auch schon bei euch geklingelt? Glasfaser-Vertreter:innen, die euch an der Haustür einen Anschluss aufschwatzen wollen. Wie seriös das ist, erfahrt ihr hier.

"Ding dong, darf ich dir kostenlos mein Glasfaserkabel verlegen?" - So ähnlich stand vielleicht auch schon ein Telekommunikationsmensch vor eurer Tür und wollte euch jetzt und sofort Breitbandinternet verkaufen. Andernfalls würdet ihr später angeblich keins mehr bekommen oder es würde besonders teuer werden.

Wozu ist ein Glasfaseranschluss denn gut?

Fangen wir von vorn an: Breitbandausbau und Glasfaser in Zukunft möglichst überall zu haben, ist total sinnvoll, sagt Simon Götze von der Verbraucherzentrale Berlin: "Genau genommen ist ein Glasfaseranschluss sehr zu empfehlen, weil der Breitbandbedarf in den Haushalten steigt. Mittlerweile hat jede:r Streaming-Dienste und selbst normale Seiten brauchen mehr Kapazität als es noch vor zehn Jahren der Fall war."

Deshalb soll es Glasfaser ab 2030 überall geben. Viele Telekommunikationsunternehmen, viele kleine Player, allen voran die Telekom und bald auch Vodafone wollen jetzt Verträge dafür machen.

Ist das Angebot der Telekommunikationsunternehmen, das Kabel in die Wohnung zu legen, wirklich kostenlos?

Naja, indirekt kostenlos. Ihr schließt in der Regel einen Zweijahresvertrag ab. Aber ihr spart euch eben auch 500 bis 1.000 Euro für die Kabelverlegung und Anschlusskosten.

Darf man das als Mieter:in überhaupt einfach selbst entscheiden?

Jein, ihr könnt als Mieter:in zwar solch einen Vertrag abschließen. Allerdings müsst dann entweder ihr allein oder das ganze Haus zur/zum Vermieter:in gehen und ankündigen, dass ihr einen Glasfaseranschluss wollt. Oder der Anbieter macht das mit der/dem Vermieter:in klar. Vermieter:innen müssen also zustimmen, erst dann gilt der Vertrag auch.

Und wie geht ihr nun am besten mit Glasfaserangeboten an der eigenen Haustür um?

Dazu hat Simon Götze von der Verbraucherzentrale Berlin eine klare Haltung: "Wir raten - egal um welche Art von Haustürvertrag es sich handelt - davon ab, einen Vertrag sofort zu unterschreiben. So etwas sollte man sich in Ruhe überlegen. Man wird dabei sonst überrumpelt und nicht ausreichend beraten."

Die Vertreter:innen kriegen nämlich Provision und könnten euch zum Beispiel zu mehr Breitband überreden, als ihr braucht.

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