Der Eingang des Konzentrationslager Auschwitz mit dem Schriftzug "Arbeit mach frei", dahinter düsterer Himmel (Quelle: IMAGO | Nur Photo)
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Kommentar - Der 27. Januar ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts. Fritze Bruno Dietel waren solche Tage früher ziemlich egal. Aber das ist vorbei. Hört hier, warum.

Vor 79 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das deutsche Vernichtungslager Auschwitz befreit. 1,1 Millionen Menschen sind dort gestorben, wurden vergast. Der Holocaust, der Mord an sechs Millionen europäischen Jüdinnen und Juden, das schlimmste Verbrechen aller Zeiten, die Definition von "Völkermord" wurde daraufhin erst erfunden.

"Nie wieder" kann so etwas passieren, sagen alle. Sicher? Die NSDAP war eine "demokratisch gewählte Partei", die Leute haben sie 1933 wegen ihres Antisemitismus an die Macht gebracht.

In Brandenburg, Sachsen und Thüringen wird im Herbst gewählt. In allen Ländern führt in den Umfragen die AfD, in Thüringen und Sachsen ist sie - laut Verfassungsschutz - "gesichert rechtsextremistisch": Die wollen die Demokratie abschaffen - das ist die Definition von Extremismus. Einige Vertreter dieser Partei haben bei Potsdam besprochen, wie man Millionen von Menschen mit Einwanderungsgeschichte aus Deutschland vertreiben kann. Wenige Kilometer von dem Ort entfernt, an dem die Nationalsozialisten bei der "Wannsee-Konferenz" den Völkermord an den Juden beschlossen haben.

Die Demonstrationen der letzten Tage in vielen Brandenburger Städten tun gut. Aber das ist nicht genug. Macht Freund:innen und Verwandten klar, worum es dieses Jahr geht. Ausreden wie "Unzufriedenheit" oder "Protest" zählen nicht mehr. Das "jetzt" in "Nie wieder ist jetzt" ist 2024. Die Gefahr ist real. Hört den Leuten zu, die es damals erlebt haben. Margot Friedländer ist 102 Jahre alt, kommt aus Berlin-Kreuzberg und hat den Holocaust überlebt, sie sagt: "So hat es damals auch angefangen."

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