Nach Feierabend oder am Wochenende noch in einer Bar kellnern, Nachhilfe geben oder im Supermarkt kassieren – vielleicht habt ihr auch schon mal drüber nachgedacht, euch mit einem Nebenjob Geld dazuzuverdienen.

Nein, so einfach ist es leider nicht. Erstmal ganz wichtig: Euer Nebenjob muss sich zeitlich mit eurem Hauptjob vertragen. Er darf also nicht so viel Zeit fressen, dass ihr eure eigentliche Arbeit nicht mehr erledigen könnt. Außerdem sagt das Arbeitszeitgesetz: Mehr als acht Stunden pro Tag dürft ihr im Regelfall nicht arbeiten. Also müsst ihr entweder auf Teilzeit runtergehen oder mit eurem Nebenjob aufs Wochenende ausweichen.

Außerdem spielt es eine Rolle, für wen ihr arbeiten wollt. Das hat mir Anne Lachmund erklärt - sie ist Anwältin für Arbeitsrecht in Berlin: "Wenn ich in einem Arbeitsverhältnis stehe, also in einer Hauptbeschäftigung, unterliege ich immer einem arbeitsvertraglichen Wettbewerbsverbot. Also ich darf in der Nebenbeschäftigung nicht für ein Konkurrenzunternehmen arbeiten oder eins gründen."

Ja, grundsätzlich solltet ihr euch ein OK von eurer/m aktuellen Arbeitgeber:in holen. In den meisten Arbeitsverträgen gibt's nämlich eine Klausel, die sagt: Ihr dürft euch eine Nebentätigkeit suchen, laut Anne Lachmund aber nur, wenn ihr eure Vorgesetzten auch informiert: "Das sollte man auf jeden Fall tun, wenn man keine Abmahnung riskieren will. Und in der Regel muss der Arbeitgeber das auch genehmigen, wenn er keine Gründe hat, die dagegensprechen."

Und diese Genehmigung holt ihr euch am besten schriftlich, damit ihr das später nachweisen könnt, falls eure Chefin oder euer Chef doch nochmal Stress deshalb macht.

Ja, das geht. Dabei müsst ihr aber aufpassen, denn bei mehreren Nebenjobs ist nur einer steuerfrei, bei allen weiteren zahlt ihr dann wieder die üblichen Abgaben. Also am besten nur einen Minijob zulegen, mit dem könnt ihr monatlich bis zu 520 Euro zusätzlich verdienen und habt da auch die gesamte Kohle raus.