Heizmythen - Heizen oder nicht heizen - das ist gerade die Frage. Aber wie heizt man eigentlich richtig, ohne Heizenergie zu verschwenden? Wir haben nachgefragt.

Es ist Herbst, es wird kalt. Und zwar nicht nur draußen, sondern auch drinnen in der Wohnung. Außer man heizt. Aber das ist ja zurzeit ein schwieriges Thema bei den hohen Preisen. Manche Leute wickeln sich nun also in warme Decken, statt zu heizen. Aber gar nicht heizen ist auch keine Lösung.

Gibt es eigentlich eine Heizpflicht?

Energieexperte Joshua Jahn von der Verbraucherzentrale Brandenburg sagt dazu: "Eine Heizpflicht gibt es nicht. Man ist nicht dazu verpflichtet, die Heizung anzumachen. Man ist aber dazu verpflichtet, die Wohnung in einen ordnungsgemäßen Zustand zu bringen und wenn man die Heizung nicht anmacht, besteht die Gefahr, dass es schimmelt. Und deshalb sollte man darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit dauerhaft unter 60 Prozent ist. Und wenn man das nicht so im Blick hat, heißt die Faustregel: Unter 16 Grad sollten es nicht sein. Wenn es drüber ist, ist die Gefahr von Schimmel relativ gering und dann kann man die Heizung auch so runterdrehen, dass die 16 Grad erreicht werden."

Wie ist es nachts oder bei Verlassen der Wohnung? Sollte man die Heizung durchlaufen lassen, weil sonst die Wohnung auskühlt und es dann noch mehr Energie braucht, um die Wohnung wieder warm zu heizen?

Energieexperte Joshua Jahn empfiehlt: "Ob man die Heizung komplett ausmacht oder nicht, kommt ein bisschen aufs Gebäude an. Aber als Mieter:in kann ich sie eigentlich nachts und bei Verlassen des Hauses komplett ausmachen. Das Einzige, worauf man achten sollte, ist, dass die Temperatur nicht unter 16 Grad fällt. Eine Hilfe ist ein elektronisches Thermostat, das man sich ab 20 Euro im Baumarkt kaufen kann, und dann funktioniert das automatisch und man muss nichts händisch machen."

Wenn's jetzt aber so richtig kalt ist in der Wohnung, wird die Heizung dann schneller warm, wenn man sie direkt auf die höchste Stufe dreht?

Joshua Jahn von der Verbraucherzentrale Brandenburg widerspricht: "Nein, das ist ein Mythos, den ich immer wieder höre und der nicht stimmt. Egal ob die Heizung auf drei oder fünf gestellt wird, sie erhitzt sich immer gleich schnell. Die Zahl, die wir einstellen, gibt nur vor bis zu welcher Temperatur geheizt werden soll. Drei bedeutet ungefähr 20 Grad und fünf liegt bei etwa 28 Grad. Wenn man also auf fünf stellt, heizt die Heizung so lange, bis die 28 Grad erreicht sind. Am besten also dreht man die Heizung auch nur so weit auf, wie man auch wirklich will. Wir kennen es alle, man kommt nach Hause, hat vergessen, herunter zu drehen, es ist superwarm drinnen und macht erstmal das Fenster, wobei dann ganz viel Heizenergie und Geld verloren geht."

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