Brandenburg brennt - Und das leider im wörtlichen Sinne. Von allen Bundesländern brennt es in Brandenburg sogar am häufigsten. Warum das so ist, hat FritzReporterin Jessy Lee Noll ausgecheckt.

Löschhubschrauber, Bäume, die hinter Rauchwolken verschwinden, verkohlter Waldboden – am schlimmsten betroffen ist Brandenburg: Über 430 Mal hat's in diesem Jahr schon in unseren Wäldern gebrannt.

En Grund dafür ist, dass Brandenburg eine extrem große Angriffsfläche bietet, da über ein Drittel des Landes aus Wald besteht. Außerdem spielen drei große Punkte zusammen, das hat der Waldbrandschutzbeauftragte Brandenburgs, Raimund Engel unserer FritzReporterin Jessy erklärt:

"Sicherlich das Problem Nummer 1, das sind die sandigen Böden, die wir haben. Also die wenig Wasser halten und wenig Nährstoffe haben und dann natürlich auch das Klima selber. Das ist schon ein bisschen östlich geprägt, also mehr Wind und schon von Hause aus weniger Regen."

Punkt Nummer drei: In den Brandenburger Wäldern stehen überwiegend Kiefern. Deren Nadeln sind auf dem Boden besonders leicht entzündlich. Zusätzlich lassen die Baumkronen viel Licht durch. Bedeutet: Trockenere Böden, also auch eine höhere Waldbrandgefahr.

Wenn es erst einmal brennt, kommen beim Löschen weitere Schwierigkeiten hinzu

Damit meint Jessy die Funklöcher im Wald! Die sind natürlich auch für die Feuerwehr bei Einsätzen ein Problem, weil es die Kommunikation untereinander extrem erschwert. Ein weiteres Problem ist die verstreute alte Munition im Boden – unter anderem noch aus dem Krieg. Und Munition bedeutet laut Raimund Engel ganz klar: Abstand halten!

"Da kann man dann nicht ohne weiteres ran und löschen. Auch das führt schon mal hier und da dazu, dass man lieber vom Feuer wegbleiben muss, als dass man bekämpfen kann."

An der Stelle aber auch eine kleine Good News: Der Landesbetrieb Forst Brandenburg überwacht seine Wälder 24/7 mit einem Kamerasystem, das sofort Alarm schlägt, wenn es irgendwo zu brennen anfängt.

Wie können wir Brände in Zukunft verhindern oder sie zumindest verringern?

Jessys Fazit: Da wir Menschen die Hauptursache für Brände sind, ist es wichtig, im Wald nicht zu rauchen und generell kein Feuer zu machen! Es braucht aber auch eine Infrastruktur zur Bekämpfung, sprich ausreichend Löschwasser, ausgebaute Waldwege für Einsatzfahrzeuge. Raimund Engel sagt: Wir müssen den Wald weiter umbauen! Weg von dieser Kiefer-Monokultur, hin zu einem Mischwald mit Laubbäumen. Das kühlt nämlich das Klima im Wald ab und die Waldbrandgefahr sinkt. Bis so ein Umbau durch ist, dauert es aber ein paar Jahre. Aber hey, besser spät als nie!

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