Auch mal gutes googlen - Ihr hängt am Smartphone und checkt ständig schlechte News aus aller Welt? Dann leidet ihr vielleicht unter Doomscrolling. Was das ist und wie ihr dort wieder rauskommt, lest ihr hier.

Klima, Corona und seit Mitte Februar auch noch Krieg in der Ukraine - vielleicht geht's euch bei all den Krisen in der letzten Zeit ja auch manchmal so, dass ihr denkt: Ey, ich brauche echt mal eine Nachrichtenpause. Sich die zu nehmen, klappt aber nicht immer. Oft geraten wir von einer negativen Nachricht in unserem Feed zur nächsten - "Doomscrolling" nennt sich das.

Was ist Doomscrolling genau?

Der Begriff setzt sich zusammen aus "doom" - englisch für "Untergang, Verderben" - und dem eingedeutschten Wort "scrollen". Es geht also um den Konsum negativer Nachrichten in Endlosschleife.

"Diese Suche nach schlechten, negativen Nachrichten ist eigentlich nichts Neues. Eigentlich ist das ein Urinstinkt aus der Steinzeit, dass wir Ausschau nach Gefahren halten. Das hat auch eine Art Schutzfunktion. Gerade in Coronazeiten und jetzt in Kriegszeiten sehen wir, dass wir gezielt diese Infos suchen, weil wir auch Kontrolle über diese unsichere Situation bekommen möchten.", sagt Dr. Catarina Katzer. Die Cyber-Psychologin erklärt außerdem, dass das Problem an Doomscrolling ist, dass wir durch digitale Medien und Algorithmen in eine dauerhafte Beschallung mit negativen Infos geraten.

Warum genau ist Doomscrolling schlecht für uns?

Dr. Catarina Katzer sagt, das Stressempfinden steigt dadurch extrem: "Auch die Ängste steigen natürlich und der Kontrollverlust, weil wir nur noch Negatives sehen und keine positiven Dinge mehr in unserem Leben für wichtig empfinden. Und es kann dazu kommen, dass wir Depressionen bekommen."

Das zu verstehen - also dass es uns wirklich negativ beeinflussen kann, zu viele schlechte Nachrichten zu konsumieren - hält Katzer für den ersten Schritt, um aus dieser Negativspirale herauszukommen.

Was ist der zweite Schritt aus der Negativspirale?

Dafür nennt die Expertin digitale Regeln, die wir uns selbst setzen können. Zum Beispiel: das Handy stummschalten und weglegen - damit man nicht jede Nachricht direkt mitkriegt. Was auch gegen Doomscrolling hilft: nicht morgens schon als erstes im Bett aufs Handy schauen, sondern die Nutzung einteilen und begrenzen. "Manchmal ist es gut, ein Online-Logbuch zu führen. Das heißt, man guckt, wieviel man eigentlich online macht und wonach man online sucht. Und dann ist es auch mal ganz gut, gezielt positive Dinge bei Google zu suchen, also Dinge, die mich eigentlich glücklich machen und mir guttun.", sagt Dr. Catarina Katzer.

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