CO2 kompensieren - Ihr wollt gerne Urlaub machen und mal wieder in die Sonne fliegen? Da wäre nur das Problem mit dem Umweltschutz. Wie ihr beim Reisen trotzdem Rücksicht darauf nehmen könnt, erfahrt ihr hier.

Beim Blick aus dem Fenster ist es kein Wunder, dass wir alle Bock haben, einfach in den Flieger Richtung Süden zu springen. Bei manchen von euch meldet sich dabei vielleicht das schlechte Gewissen, weil: nicht gut für die Umwelt! Aber wir können unser verbrauchtes CO2 ja kompensieren! Nur: Bringt das wirklich was und ist das teuer?

Dem Klima ist es egal, an welcher Stelle CO2 verursacht und wo es eingespart wird. Deshalb können wir freiwillig kompensieren, aber wie geht das jetzt genau?

Das geht über verschiedene Angebote, unter anderem auf atmosfair.de oder myclimate.de. Dort könnt ihr mit einem Rechner ermitteln, welchen CO2-Abdruck euer Hin- und Rückflug hinterlässt. Dabei geht bei einem Flug von Berlin nach Portugal beispielsweise ganz schnell mal über eine Tonne CO2 auf euer Konto. Das sogenannte "klimaverträgliche" Jahresbudget an CO2, das ihr als einzelne Person nicht überschreiten solltet, liegt insgesamt aber schon bei etwa zwei Tonnen. Das habt ihr also mit nur einer Reise fast aufgebraucht. Eine Kompensation solch eines Fluges von Berlin nach Portugal würde euch etwa 26 Euro kosten. Wenn ihr diese Summe zahlt, investiert der jeweilige Anbieter euer Geld in Klimaschutzprojekte, die beispielsweise den Ausbau von Solarstrom oder Wasserkraft fördern.

Aber ist das wirklich sinnvoll fürs Klima? Erst CO2 produzieren und dann kompensieren?

Das ist es, aber nur solange ihr Emissionen kompensiert, die nicht vermeidbar sind, oder wenn es zum Beispiel um einen längeren Urlaub geht. Marcel Kruse vom Umweltbundesamt sagt dazu: "Weniger Sinn macht es natürlich, wenn wir vier Mal im Jahr für kurze Städtetrips in den Urlaub fahren und vielleicht kompensieren, aber unser Konsumverhältnis nicht ändern."

Grundsätzlich ist es natürlich am besten, wenn ihr Flugreisen von vornherein vermeidet. Aber: Kompensieren ist immer noch besser als gar nichts zu tun.

Angenommen ihr wollt gern kompensieren. Wie kriegt ihr raus, welche Angebote seriös sind?

Laut Umweltbundesamt solltet ihr vor allem schauen, ob die Angebote transparent machen, welche Art von Klimaschutzprojekte wo umgesetzt werden. Und auch wichtig: Je detaillierter die Eingabemöglichkeiten bei den Emissionsrechnern sind, desto besser.

CO2 kompensieren kann also sinnvoll sein, nur die eine Lösung im Kampf gegen die Klimaerwärmung ist es nicht. Und es sind bei weitem nicht nur wir, sondern vor allem auch die großen Unternehmen weltweit gefragt, ihren CO2-Ausstoß einzudämmen. Den CO2-Fußabdruck hat sich übrigens auch eine große Ölfirma ausgedacht. Aber wenn es euch möglich ist, ist es für die Umwelt immer besser, in Zug oder Bus zu steigen und Reiseziele zu buchen, die ein bisschen näher dran sind. Dennoch, Leute, gönnt euch Urlaub! Das habt ihr euch verdient.

Kommentar

Hier kannst Du einen Kommentar verfassen.

Kommentar verfassen
noch 500 Zeichen
*Pflichtfelder

Fürs Kommentieren gibt's bei uns Regeln. Und die sind zum Einhalten da:Richtlinien für Kommentare