Es wird nachgemessen! - Strafzahlungen wegen zu kurzer Shorts und Ganzkörperanzüge statt knapper Bodys. In letzter Zeit häufen sich Meldungen zur Kleidung von Leistungssportlerinnen. Was dahinter steckt und welche Rolle Sexismus dabei spielt, erfahrt ihr hier.

Vor Kurzem gab es ordentlich Aufregung um die norwegischen Beachhandballerinnen, die bei der EM in Bulgarien Strafe zahlen mussten, weil sie ausnahmsweise mal nicht in äußerst knappen Bikinihosen spielen wollten. Sie haben sich für längere Shorts entschieden.

Kurz darauf meldete sich die Sängerin Pink und bot an, die 1.500 Euro Strafe zu übernehmen. Pink sagte, dass eigentlich die europäische Handballföderation Strafe für ihren Sexismus zahlen sollte – nicht die Spielerinnen für ihre Outfitwahl.

Es ist nicht das erste Mal, dass Frauen Sportbekleidungen vorgeschrieben werden

2012 wurde Frauenboxen olympisch und zum ersten Mal bestimmt, dass Frauen im Minirock boxen sollen. Die Regel wurde erst zurückgenommen, als die mehrfache Weltmeisterin Katie Taylor gedroht hatte, nicht an Olympia teilzunehmen. Die Beachhandballerinnen sind also nicht allein. Im Gegenteil: Viele erachten derartige Regelungen als sexistisch, und denken, dass es vor allem darum geht, knapp bekleidete Frauenkörper im Fernsehen zu zeigen.

Lange Ganzkörperanzüge bei den olympischen Turnerinnen

Die deutsche Turnerin Sarah Voss hat dieses Jahr bei der Kunstturn-Europameisterschaft in Basel ein Zeichen gesetzt, weil sie als erste beim Turnen etwas Langes getragen hat. Sie designte sogar einen Ganzkörperanzug und hat ihre Idee mit folgenden Worten begründet: "Wir haben uns in den kurzen Sachen nicht unbedingt wohlgefühlt. Am Schwebebalken und Stufenbarren gab es Momente, wo wir uns gedacht haben, wenn jetzt der Anzug verrutscht, kann man einiges sehen."

Doch auch 2018 gab es Widerstände. Die Tennisspielerin Serena Williams spielte damals in einem Catsuit. Das war dem Präsidenten des französischen Tennisverbandes, einem Mann, nicht sonderlich recht. Serena Williams habe keinen Respekt vor dem Sport, sagte der.

Männer in Leggings

Kaum vorstellbar das über eine Frau zu sagen, die als die erfolgreichste Tennisspielerin überhaupt gilt. Serena Williams hat 23 Grand Slam Turniere gewonnen und hatte damals ihr Comeback nach einer Schwangerschaft. Den Catsuit trug sie aus medizinischen Gründen, um Blutgerinnsel zu vermeiden. Seit 2019 sind diese Anzüge nun doch offiziell erlaubt.

Kleidungsvorschriften gibt es aber bei Männern: Im Fußball müssen die Leggins, die unter den kurzen Hosen getragen werden, zum Beispiel die gleiche Farbe haben wie die Hose darüber. Das hat den Grund, dass die Spieler einen einheitlichen Look haben und die Spieler der Mannschaften optisch klar unterschieden werden können. Kontrolliert wird das unter anderem vom Schiri. Verrückt.

Was denkt ihr über das Thema?

Wir haben also noch ein bisschen zu tun, was das Thema Kleidungsvorschriften bei Sportler:innen angeht. Aber: Veränderungen und Wandel sind möglich und wir sind gespannt, welche weiteren Entwicklungen die nächsten Jahre hervorbringen werden.

Wie steht ihr zu dem Thema? Postet es uns unten in die Kommentare!

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