Gönnt euch! - Der Herbst zieht euch runter und ihr igelt euch ein? Warum Herbstmelancholie gut sein kann, erfahrt ihr hier.

Es regnet, ist kalt und windig, überall liegt matschiges Laub und die Tage werden immer kürzer - mit einem Wort: Herbst. Vielleicht drückt er eure Stimmung und ihr seid nachdenklich, schwermütig, vielleicht sogar traurig? Dann Leute, willkommen im Club - die Herbstmelancholie hat euch erwischt!

Ist Herbstmelancholie ein Grund zur Panik?

Nein, ganz im Gegenteil, ihr solltet dieses Gefühl sogar richtig feiern! Aber kurz von vorn - Psychologe Jonas Gerstmann sagt, dass Herbstmelancholie ein ganz normales Gefühl ist, das einfach zu unserer Palette an Emotionen dazugehört: "Wir spüren ja nicht nur Good Vibes, wir haben eben manchmal auch negative Gefühle. Und in der Regel geht die Melancholie auch wieder von allein weg."

Wenn ihr also herbstmelancholisch seid, dann kämpft nicht dagegen an, sondern akzeptiert es. Denn es ist keine Krankheit, sondern ein vorübergehender Gemütszustand.

Aber warum sind wir denn im Herbst überhaupt melancholisch, was passiert in unserem Körper?

Unser Hormonhaushalt gerät im Herbst aus dem Gleichgewicht. Jonas Gerstmann erklärt das so: "Medizinisch betrachtet wird Serotonin in Melatonin umgewandelt, und zwar immer dann wenn wir Dunkelheit ausgesetzt sind, also besonders im Schlaf. Und eben auch in den Wintermonaten, wenn wenig Licht vorherrscht, dann wird nämlich bis zu 80 Prozent mehr Melatonin im Körper produziert. Das macht müde und träge und das brauchen wir, das ist total gesund, damit wir vernünftig schlafen können."

Aber wenn unser Körper durch weniger Tageslicht mehr vom Schlafhormon Melatonin produziert, heißt das auch, dass wir uns tagsüber träge und antrieblos fühlen. Das wiederum bedeutet im Umkehrschluss, dass wir für mehr Glückshormone sorgen sollten, damit es uns besser geht. Und das geht vor allem über viiieeel Sonnenlicht, das wir draußen tanken können, wenn die Sonne mal scheint. Aber auch Bewegung und Sport können unseren Serotonin-Spiegel pushen.

Herbstmelancholie ist also kein Weltuntergang, kann aber krass unangenehm sein. Aber warum sollten wir sie auch noch feiern?

Weil Herbstmelancholie auch viele positive Seiten hat. Laut Psychologe Jonas Gerstmann kann uns dieses Gefühl signalisieren, dass wir eine Pause zum Innehalten brauchen, zum Krafttanken und Kreativsein, wofür wir uns sonst wenig Zeit nehmen: "Man kann das nutzen und sich fragen, welches Interesse man an neuen Themen hat, die man entdecken möchte. Gibt es vielleicht auch neue Hobbies, die man sich wünscht?"

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